Bill Gates erklärt Covid-19 und das Rennen um einen Impfstoff
CEPI
Die Koalition für Innovationen in der Epidemievorbeugung (Coalition for Emergency Preparedness Innovations) wurde 2017 in Davos gegründet, um die Entwicklung von Impfstoffen zur Abwendung von Epidemien zu beschleunigen und die gerechte Verteilung der Impfstoffe sicherzustellen. Staatliche Akteure und andere Institutionen arbeiten mit der Privatwirtschaft und zivilgesellschaftlichen Organisationen zusammen, um die Impfstoffsuche zu fördern und ihre internationale Koordinierung zu verbessern.
Die Unterstützung von Cepi soll dazu beitragen, dass Pharma- und Biotechnologie-Firmen auch an Impfstoffen gegen neue Erreger arbeiten, deren Marktpotenzial noch nicht abschätzbar ist. Schließlich ist die Entwicklung von Impfstoffen mitsamt den dafür erforderlichen Testreihen teuer. Cepi argumentiert, dass Pandemien neben großem menschlichen Leid auch enorme wirtschaftlich Schäden verursachen und sich Investitionen in Impfstoffe daher rentieren.
Cepi fördert überdies die Entwicklung grundlegender Technologien, die eine schnellere Entwicklung von Impfstoffen ermöglichen könnten. Schon vor dem Ausbruch von Epidemien legt das Bündnis Vorräte bereits vorhandener Impfstoffe an.
GAVI
Die Global Alliance for Vaccines and Immunisation (Globale Allianz für Impfstoffe und Immunisierung) ist praktischer ausgerichtet als Cepi. Zur Erreichung ihres langfristigen Ziels, allen Kindern weltweit Zugang zu Impfungen zu verschaffen, finanziert sie Impfprogramme in Entwicklungsländern und stärkt die dortigen Gesundheitssysteme. Etwa ein Dutzend Impfungen gegen vermeidbare lebensgefährliche Krankheiten werden derzeit von Gavi gefördert, darunter die gegen Tetanus, Keuchhusten, Masern, Rotaviren, Pneumokokken und Polio.
Alle von Gavi geförderten Länder müssen sich an den Impfkosten beteiligen und ihre finanzielle Beteiligung mit wachsender Wirtschaftsleistung erhöhen. Um Gavi Planungssicherheit und damit die Möglichkeit zum Erwerb von Impfstoffen zu kostengünstigen niedrigen Preisen zu geben, machen die Geberländer langfristige Finanzzusagen. Die Allianz arbeitet auch mit Institutionen wie WHO, Weltbank und Unicef sowie mit Nichtregierungsorganisationen und der Privatwirtschaft zusammen. Das Bundesentwicklungsministerium unterstützt die Arbeit von Gavi seit 2006.
UNITAID
Die Internationale Fazilität zum Kauf von Medikamenten handelt dank ihrer umfangreichen Mittel und der dadurch möglichen hohen Abnahmemengen niedrige Preise für Medikamente aus. Bislang beschränkt sich Unitaid auf den Kampf gegen HIV und Aids, Malaria, Tuberkulose und Hepatitis C. Bei der Verteilung der Medikamente stützt sich Unitaid auf mehr als 40 Partnerorganisationen, daruner der Global Fund und die Gates-Stiftung.
GLOBAL FUND
Der Globale Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria hat es sich zur Aufgabe gemacht, diese drei Epidemien zu beenden. Dafür investiert die internationale Organisation jährlich vier Milliarden Dollar (3,64 Milliarden Euro) in mehr als hundert Ländern. Zu 93 Prozent kommt das Geld von Regierungen, den Rest stellen Privatwirtschaft und Stiftungen bereit. Von den Gesundheitsprogrammen des Global Fund profitierten nach dessen Angaben schon hunderte Millionen Menschen, 32 Millionen Menschenleben seien so gerettet worden.
GATES-STIFTUNG
Die 1999 von Microsoft-Gründer Bill Gates und seiner Frau Melinda gegründete Stiftung hat sich insbesondere der globalen Gesundheit verschrieben und investiert massiv in Impfprogramme für Kinder in Indien und Afrika. Die Stiftung mit einem Vermögen von 43 Milliarden Dollar war zudem im vergangenen Jahr der zweitgrößte Geldgeber der Weltgesundheitsorganisation (WHO) nach den USA und der größte private Unterstützer der Organisation.
Seit Januar hat die Stiftung insgesamt 250 Millionen Dollar im Kampf gegen das neuartige Coronavirus gespendet. Ein Großteil des Geldes soll in die Entwicklung von Medikamenten gegen die Lungenkrankheit Covid-19 und Impfstoffe gegen Sars-Cov-2 fließen, ein weiterer Teil in die Unterstützung armer Staaten im Kampf gegen die Pandemie.
WELLCOME TRUST
Die 1936 gegründete Stiftung des Unternehmers Henry Wellcome fördert innovative Ideen in der Medizin und verfügt dafür über ein Vermögen von 26,8 Milliarden Pfund (30,5 Milliarden Euro). Allein in den kommenden fünf Jahren will der Wellcome Trust davon fünf Milliarden Pfund ausgeben.
Die Stiftung erarbeitet Studien zu Wissenschaft- und Medizinthemen, bildet Mitarbeiter des Gesundheitsbereichs aus und fördert die Entwicklung von Impfstoffen, wie unlängst gegen Ebola. Derzeit sieht sie ihre Aufgabe zudem darin, aktiv für Investitionen in den Kampf gegen das neuartige Coronavirus zu werben.